Dr. Ruth Bartholomä

Tel: +90 212 293 60 67 / 126
Mail: bartholomae@oiist.org

Ruth Bartholomä ist seit Oktober 2019 am Orient-Institut Istanbul tätig. Sie studierte Islamwissenschaft und Slavistik an der Universität Freiburg, verbrachte ein Studienjahr an der Universität Samarqand (Usbekistan) und schloss ihr Studium 2005 mit einer Arbeit zum ungarischen Turkologen Arminius Vámbéry (1832–1913) ab. 2011 wurde sie mit einer Untersuchung zum Sprachwandel in der Lexik der tatarischen Schriftsprache zwischen dem Ende des 19. und Anfang des 21. Jahrhunderts an der Universität Gießen promoviert. Zwischen 2007 und 2013 war sie dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin in zwei DFG-Projekten tätig, die sich mit terminologischen Entwicklungen im Tatarischen sowie sprachwissenschaftlichen Diskursen in Tatarstan (Russische Föderation) und Kasachstan beschäftigten. Nach drei Semestern Professurvertretung wurde sie zum Sommersemester 2014 auf die Juniorprofessur Islamwissenschaft/Turkologie an die Universität Freiburg berufen, die sie bis September 2019 innehatte. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Soziolinguistik. Aktuell verfolgt sie ein Projekt zu Sprachpolitik und -planung in der Republik Türkei seit 1980.

Sprach- und Bildungspolitik in der Türkei und den turksprachigen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion

Rolle von Sprache und Religion bei Identitäts- und Nationsbildungsprozessen in der Türkei, Tatarstan (Russische Föderation) und Kasachstan

Lexik der tatarischen Schriftsprache

Russisch-turksprachiger Sprachkontakt

18.7.2020: „A Paper Tiger? Linguistic Rights and the European Charter for Regional or Minority Languages“. Dilsel Çoğulluk ve Dil Hakları. Türkiye Kültürleri Araştırma Grubu, İstanbul Bilgi Üniversitesi (online).

25.6.2020: „How to deal with a multilingual society in an officially monolingual state? Information strategies during the coronavirus pandemic in the Republic of Turkey“. Iterations of the COVID-19 Pandemic: Themes and Problem Spaces in Turkey, Iran and Germany. Orient-Institut Istanbul (online).

15.7.2019: „Die Bildungs- und Kulturpolitik der Türkei im Wandel“. Studium Generale. Eberhard Karls Universität Tübingen.

04.04.2019: „Current Discourses on the Usage of Foreign Words in Turkish“. Current Discourses on Language Policy and Planning in Turkic Speaking Countries. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

6.9.2018: „‘Our Language Is Our Identity’ – Language Ideologies in a Speech of President Erdoğan during the ‘Year of the Turkish Language’“. 2nd International Conference on Sociolinguistics (ICS-2). Budapest.

24.5.2018: „Discourses about Language Policies in Kazakhstan and Tatarstan“. Language Policy in Central Asia: Kazakhstan’s Experience. Eurasian Research Institute, Almaty.

22.5.2018: „Language Policy in Kazakhstan“. Letopisʹ stolic mira. Astana.

21.9.2017: „‚Manche Wörter sind sehr schön‘: Das Projekt ‚Lûgat365‘“. XXXIII. Deutscher Orientalistentag. Jena.

9.5.2016: „Iran in the Middle of the 19th Century: Travel Impressions in Arminius Vámbéry’s Travelogue ‘Meine Wanderungen und Erlebnisse in Persien’ (1867)“. Transfer of Knowledge among Iran, France and Germany: An Introductory Interdisciplinary Approach to Historical and Contemporaneous Aspects. Humanities and Sciences in Focus. Isfahan.

8.3.2016: „Was Dreieck und Selfie gemeinsam haben: Debatten zur Sprachpolitik und -planung in der Republik Türkei“. Azhar University, Kairo.

18.10.2014: „K diskussii ob izučenie tatarskogo jazyka v Respublike Tatarstan i ego roli v jazykovoj politiki RT i RF“. Povolžskij region kak indikator jazykovoj politiki v mnogonacionalʹnoj Rossii na sovremennom ėtape. Kazan.

7.10.2014: „Zur Diffamierung ethnischer Gruppen in Internetkommentaren zur Sprachenpolitik Kasachstans und Tatarstans“. Substandard-Vokabular der türkischen und mongolischen Sprachen. Georg-August-Universität Göttingen.

12.6.2014: „Die Erforschung des Tatarischen in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg“. 25 Years of Partnership between Justus Liebig University Giessen and Kazan (Volga Region) Federal University, Justus-Liebig-Universität Gießen.

19.10.2013: „‚Symmetrische Zweisprachigkeit‘ und ‚Dreieinigkeit der Sprachen‘: Zur Sprachsituation in den Republiken Tatarstan und Kasachstan und zu sprachpolitischen Zielen in den aktuellen Sprachprogrammen“. Mehrsprachigkeit in politischen Umbruchphasen (DAAD-Netzwerk „Kulturelle Kontakt- und Konfliktzonen“, Justus-Liebig-Universität Gießen). Kazan.

17.10.2013: „Izučenie sovremennogo tatarskogo literaturnogo jazyka kak inostrannogo v vuzax Germanii“. Jazyki Rossii i stran bli žnego zarubežʹja kak inostrannye. Kazan.

13.9.2013: „The Perception of Arminius Vámbéry and His Journey in Central Asia – Yesterday and Today. Arminius Vámbéry and His Age. International Conference Held on the 100th Anniversary of Arminius Vámbéry’s Death. Eötvös Loránd University, Budapest.

18.7.2013: „The Role of Islam in the Education System of the Volga Tatars“. Mobilizing Religion (Netzwerk „Crossroads Central Asia”). Bonn.

13.6.2013: „Tatarisch und Kasachisch nach 1991 – ‚wiedergeborene‘ oder ‚sterbende Sprachen‘?“. Wissenschaftliches Russlandsymposium, Sektion „Völker, Sprachen und Kulturen Russlands“. Justus-Liebig-Universität Gießen.

15.11.2012: „Alphabetwechsel als Schritt zum ‚Westen‘ oder der ‚türkischen Welt‘? Identitätskonstruktionen in der Debatte um die Einführung einer Lateinschrift in Kasachstan und Tatarstan“. Diskursive Identitätskonstruktionen im östlichen Europa. Justus-Liebig-Universität Gießen.

11.9.2012: „Constructions of Identity in the Discourse on Language Policy in the Republics of Tatarstan and Kazakhstan“. KIMEP University, Almaty.

22.8.2012: „The Changing Perception of the Kazakh Language in the Discourse on Language Policy and National Identity in the Republic of Kazakhstan“. Sociolinguistics Symposium 19. Berlin.

1.12.2011: „Zwischen „Pflicht“ und „Prestige“: Das Kasachische im aktuellen sprachpolitischen Diskurs Kasachstans“. Kasachisch im postsowjetischen Kasachstan. Justus-Liebig-Universität Gießen.

11.11.2011 (mit Aksana Braun): „Identitätskonstruktionen im postsowjetischen sprachpolitischen Diskurs in Kasachstan und Tatarstan“. Identitätsdiskurse im östlichen Europa. Theoretische und methodische Zugänge. Justus-Liebig-Universität Gießen.

3.6.2011 (mit Monika Schötschel): „Language Policy and Linguistic Reality of the Mari in the Republics of Mari El, Tatarstan, and Bashkortostan (Russian Federation)“. Uralic Languages and Multilingualism – Contexts and Manifestations in a Language Family. Universität Hamburg.

18.11.2010 (mit Aksana Braun): „‚Kasachstanisch‘ und ‚Tatarstanisch‘? Identitätsfragen und die Rolle der Sprache(n) in aktuellen Diskussionen in der Republik Kasachstan und der Republik Tatarstan (Russische Föderation). Identitätskonstruktionen in Medien und Öffentlichkeit. Justus-Liebig-Universität Gießen.

10.10.2010: „Die ECRM in einem ‚randeuropäischen‘ Nichtunterzeichnerland: Türkei“. Die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen auf dem Prüfstand. Die Sicht der Linguistik und der Rechtswissenschaft. Bonn.

20.09.2010: „Entwicklungen in der Lexik der tatarischen Schriftsprache seit dem Ende des 19. Jahrhunderts“. XXXI. Deutscher Orientalistentag. Marburg.

3.11.2009: „K probleme tak nazyvaemyx internacional‘nyx slov v leksike tatarskogo literaturnogo jazyka“. Tatarskaja kul’tura v kontekste evropejskoj civilizacii. Kazan.

1.9.2008: „Schulbücher als Medium der Sprachplanung (am Beispiel der tatarischen Sprache in Russland)“. Normen in der Educational Linguistics. Sprachwissenschaftliche, didaktische und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Justus-Liebig-Universität Gießen.

16.7.2008: „Religion und Sprache als Faktoren der Identitätsbildung der Tataren (Republik Tatarstan)“. Summer School „Regions of Culture – Regions of Identity“. Justus-Liebig-Universität, Rauischholzhausen/Marburg.

2.7.2008: „Razvitie tatarskogo jazyka na styke islamskoj i russkoj kul’tur (analiz terminov iz učebnikov po geografii)“. Problemy soxranenija jazyka i kul‘tury v uslovijax globalizacii. Kazan.

24.9.2007: „Tatarisch in Gesellschaft und Bildungssystem nach 1991“. XXX. Deutscher Orientalistentag. Freiburg.

Monographien

Bartholomä, Ruth. Tatarische Terminologie im Wandel. Lexikalische Umbrüche durch Kultur- und Sprachkontakt vom ausgehenden Zarenreich bis zum postsowjetischen Russland. Wiesbaden 2012. (Turcologica, 91.)

—. Von Zentralasien nach Windsor Castle. Leben und Werk des Orientalisten Arminius Vámbéry (1832–1913). Würzburg 2006. (Arbeitsmaterialien zum Orient, 17.)

Artikel

Bartholomä, Ruth. „Identitätskonstruktionen in den Debatten um die Einführung einer Lateinschrift für das Tatarische in Tatarstan (Russische Föderation) und das Kasachische in Kasachstan“. Identitätsentwürfe im östlichen Europa – im Spannungsfeld von Selbst- und Fremdwahrnehmung. Hrsg. Hans-Jürgen Bömelburg, Mark Kirchner, Markus Koller, Monika Wingender. Wiesbaden 2018. 171–195. (Interdisziplinäre Studien zum östlichen Europa, 5.)

—. „Analiz obščestvennyx diskussij o prepodovanii tatarskogo jazyka v Respublike Tatarstan“. Mnogojazyčie v Volgo-Uralʹskom regione. Tom 1: Aktualʹnaja jazykovaja politika i jazykovaja situacija. Hrsg. Daniel Müller, Monika Wingender. Frankfurt a. M. u. a. 2017. 75–88. (Specimina philologiae Slavicae, 189.)

—. „Persien in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Reiseeindrücke in Arminius Vámbérys Meine Wanderungen und Erlebnisse in Persien (1867)“. Les pays germaniques et l’Iran (xixe-xxe siècles). Expériences de l’altérité et quête d’identité = Die deutschsprachigen Länder und der Iran (19. und 20. Jhdt.). Alteritätserfahrungen und Identitätssuche [= Recherches Germaniques 12 (2017)]. Hrsg. Christine Maillard. 65–85.

—. „Auf dem Weg zur Mehrsprachigkeit? Sprachliche Situation, Sprachenprogramme und der Diskurs über Mehrsprachigkeit in den Republiken Tatarstan (Russische Föderation) und Kasachstan“. Mehrsprachigkeit und Multikulturalität in politischen Umbruchphasen im östlichen Europa. Hrsg. Peter Haslinger, Monika Wingender, Kamil Galiullin, Iskander Gilyazov. Wiesbaden 2016. 29–55. (Interdisziplinäre Studien zum östlichen Europa, 2.)

— „The Construction of a Tatar Nation in the Debate about the Introduction of a Latin Script in the Republic of Tatarstan (Russian Federation)“. Language Change in Central Asia. Hrsg. Elise S. Ahn/Juldyz Smagulova. Berlin 2016. 169–196.

—. „Lost in Triangle: Türkeitürkische und tatarische Geometrie-Terminologie zwischen arabisch-persischem, europäischem und türkischem Einfluss“. Kutadgu Nom Bitig. Festschrift für Jens Peter Laut zum 60. Geburtstag. Hrsg. Elisabetta Ragagnin, Jens Wilkens. Wiesbaden 2015. 33–49. (Veröffentlichungen der Societas Uralo-Altaica, 87.)

—. „Die Diskussion um die Reform des föderalen Bildungsgesetzes von 2007 in der Republik Tatarstan (Russische Föderation)“. Sprachpolitische Diskurse in russisch-türksprachigen Sprachgemeinschaften. Sprachen und Identitäten in Tatarstan und Kasachstan. Hrsg. Mark Kirchner, Monika Wingender. Wiesbaden 2015. 87–115. (Interdisziplinäre Studien zum östlichen Europa, 1.)

—. „Die Diskussion um das Staatliche Sprachenprogramm für 2011–2020 in der Republik Kasachstan“. Sprachpolitische Diskurse in russisch-türksprachigen Sprachgemeinschaften. Sprachen und Identitäten in Tatarstan und Kasachstan. Hrsg. Mark Kirchner, Monika Wingender. Wiesbaden 2015. 117–158. (Interdisziplinäre Studien zum östlichen Europa, 1.)

—. [Übersetzung von vier Interviewauszügen]. Sprachpolitische Diskurse in russisch-türksprachigen Sprachgemeinschaften. Sprachen und Identitäten in Tatarstan und Kasachstan. Hrsg. Mark Kirchner, Monika Wingender. Wiesbaden 2015. 45–52, 59–65, 72–77, 82–-86. (Interdisziplinäre Studien zum östlichen Europa, 1.)

—. „Between ‘Duty’ and ‘Prestige’: The Kazakh Language in the Discourse of Contemporary Kazakhstan“. Kazakh in Post-Soviet Kazakhstan. Proceedings of the International Symposium on Kazakh, November 30 – December 2, 2011, Giessen. Hrsg. Raihan Muhamedowa. Wiesbaden 2015. 53–67. (Turcologica, 102.)

—. „The Perception of Arminius Vámbéry and His Journey in Central Asia – In the Past and Present“. Archivum Ottomanicum 31 (2014), 41–48.

—. „Tatar Terminology: The Influence of Language and Cultural Contacts on Its Development“. Tatarica 3 (2014), 7–18.

—. „Izučenie sovremennogo tatarskogo literaturnogo jazyka kak inostrannogo v vuzax Germanii“. Filologija i kul’tura – Philology and Culture 33/3 (2013), 268–271.

— und Monika Schötschel. „Language Policy and Linguistic Reality of the Mari in the Republics of Mari El, Tatarstan, and Bashkortostan (Russian Federation)“. Finnisch-Ugrische Mitteilungen 36/Jahrgang 2012 (2013), 1–39.

—. „‚Russifizierung‘ in der Tatarischen ASSR“. Kampf um Wort und Schrift. Russifizierung in Osteuropa im 19.–20. Jahrhundert. Hrsg. Zaur Gasimov. Göttingen 2012. 141–162. (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Beiheft 90.)

—. „Türkei. Die ECRM und die Minderheitenfrage“. Die Sprachpolitik des Europarats. Die „Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen“ aus linguistischer und juristischer Sicht. Hrsg. Franz Lebsanft, Monika Wingender. Berlin 2012. 119–132.

—. „Religion und Sprache als Faktoren in der Identitätsbildung der Tataren (Republik Tatarstan, Russische Föderation)“. Regions of Culture – Regions of Identity. Kulturregionen – Identitätsregionen. Hrsg. Sibylle Baumbach. Trier 2010. 159–173. (Giessen Contributions to the Study of Culture, 4.)

—. „Schulbücher als Medium der Sprachplanung (am Beispiel der tatarischen Sprache in Russland)“. Norms in Educational Linguistics = Normen in Educational Linguistics. Linguistic, Didactic and Cultural Perspectives = Sprachwissenschaftliche, didaktische und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Hrsg. Stefanie Dose, Sandra Götz, Thorsten Brato, Christiane Brand. Frankfurt am Main u.a. 2010. 29–40. (LaCuLi – Language Culture Literacy, 3.)

—. „K probleme tak nazyvaemyx internacional’nyx slov v leksike tatarskogo literaturnogo jazyka“. Tatarskaja kul’tura v kontekste evropejskoj civilizacii. Materialy meždunarodnoj naučnoj konferencii. Hrsg. I. A. Giljazov. Kazan‘ 2010. 17–19.

—. „Razvitie tatarskogo jazyka na styke islamskoj i russkoj kul’tur (analiz terminov iz učebnikov po geografii)“. Problemy soxranenija jazyka i kulʹtury v uslovijax globalizacii. Materialy VII Meždunarodnogo simpoziuma «Jazykovye kontakty Povolžʹja» (Kazanʹ, 2–5 ijulja 2008 g.). Hrsg. I. A. Giljazov, A. Š. Jusupova. Kazan‘ 2009. 34–36.

Sonstige Publikationen

—. „[Rez. zu:] Ersen-Rasch, Margarete I.: Baschkirisch (Wiesbaden: Harrassowitz 2009)“. Orientalistische Literaturzeitung 108/4–5 (2013), 352–354.

—. „[Rez. zu:] Tietze, Andreas: Tarihi ve Etimolojik Türkiye Türkçesi Lugatı = Sprachgeschichtliches und etymologisches Wörterbuch des Türkeitürkischen. Cilt 2: F–J (Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2009)“. Orientalistische Literaturzeitung 108/1 (2013), 48–50.

—. „[Rez. zu:] Ersen-Rasch, Margarete I.: Tatarisch (Wiesbaden: Harrassowitz 2009)“. Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 101 (2011), 590–593.

Aktuelle Diskurse zur Sprachpolitik und -planung für das Türkische in der Republik Türkei