Mira Xenia Schwerda (Harvard University)
Revolutionäre Bilder: Eine Analyse früher politischer Photographie im Iran und im Osmanischen Reich

Mira Xenia Schwerda erforscht die erste nationale politische Protestbewegung des Iran, die Konstitutionelle Revolution (1905–1911). Als Resultat der Proteste wurden sowohl eine Verfassung als auch ein Parlament eingeführt. Dies wurde nicht nur in Wort und Bild dokumentiert, auch Photographie und Druckwesen spielten beim Zustandekommen der Revolution eine Rolle.

In ihrem Dissertationsprojekt argumentiert Mira Schwerda, dass sich die Proteste nur durch die Einführung und Anwendung neuer Technologien, beispielsweise Photographie, oder auch Drucktechniken wie der Lithographie, jenseits der Hauptstadt ausbreiten konnten. Visuelle Propaganda, insbesondere photographische Bildpostkarten, von denen heute Hunderte von Exemplaren erhalten sind, erlaubten es den Revolutionären, ihren Einfluss über den kleinen Kreis der Aktivisten hinaus auszuweiten. Während dieser Zeit spielte Istanbul als Zufluchtsort vieler iranischer Revolutionäre eine bedeutende Rolle. Osmanische und iranische Photographien und Drucke, die den politischen Wandel dokumentieren und kommentierten, zirkulierten sowohl im Iran als auch im Osmanischen Reich und beeinflussten sich gegenseitig. Bis heute sind sie jedoch nicht in Verbindung miteinander analysiert worden.